im land der aufgehenden sonne

Wednesday, September 01, 2004

sauna

Nein so etwas wie eine Sauna ist hier wirklich nicht noetig, denn das hier ist eine Saune. Obwohl es nur 35-39 Grad ist, die Luftfeuchtigkeit macht den Rest und diese ist nach dem Taifun der vergangenen Nacht noch hoeher. Zum Glueck waren wir nicht im Zentrum des Taifuns, trotzdem ich hatte den Eindruck, dass vor meinm Fenster ein Wasserfall in die Tiefe stuerzt und das Haus knarrte nur so im Wind. Heute morgen wurde das Haus noch von zwei schwachen Erdbebenwellen erschuettert, doch das scheint hier normal zu sein.

Gestern war ich zusammen mit Kai in Azuma. Da steht das Museum eines Malers und Poeten, der bis zum Hals gelaehmt war. Den Pinsel mit dem Mund haltend hat Tomihiro Hoshino zarte Blumenbilder gemalt. Was mich jedoch viel mehr beeindruckt hat waren seine Gedichte (zum Glueck in japanisch und englisch verfasst). Die Texte als ein Wiederspiel von Verzweiflung, Hoffnung und Liebe, Hilflosigkeit, Schuldgefuehl und Lebensfreude. Das Museum war ruhig, hoechstens ab und zu ein Fluestern zu hoeren. Auf mich wirkte das Ganze andaechtiger als jede Kirche.

Geld? Durchschnittlich verbrauche ich 80 Franken im Tag, wenn ich alles ausser dem Flug rechne, wobei zu bedenken ist, dass ich laengst nicht immer ein Hotel bezahlen muss, mir dafuer ab und zu auch mal was goenne.
Ja, manchmal wuerde ich gerne hier bleiben. In dieses verschlafene Dorf Azuma koennte es mich gerne einmal verschlagen, doch hoechstens fuer eins, zwei Jahre... Das Land fasziniert mich immer noch gleich, ja sogar noch mehr, das Leben in und mit einer Familie laesst einen doch noch andere Dinge sehen und verhindert, dass man ein Land zu sehr idealisiert.

Kasukabe

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